SOS-Kinderdörfer: Situation der Kinder in Kriegs- und Krisengebieten verschlechtert sich 2018

SOS-Kinderdörfer

SOS-Kinderdörfer: Situation der Kinder in Kriegs- und Krisengebieten verschlechtert sich 2018

SOS-Kinderdörfer – Für Millionen Jungen und Mädchen gehören Ausbeutung, Krieg und Hunger zum Alltag – für Waisen, Straßenkinder, Flüchtlingskinder und Kindersoldaten. Die SOS-Kinderdörfer erwarten 2018 eine weitere Verschlechterung der Lage.

„Weltweit werden allem Anschein nach Hunger, Vertreibung und Not im Jahr 2018 noch weiter zunehmen“, sagt Louay Yassin, Pressesprecher der SOS-Kinderdörfer weltweit. „Allein in den schlimmsten Krisenländern werden 60 Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen sein. Über die Hälfte davon sind Kinder.“ Die Not der Kinder sei besonders groß in Syrien, in der Zentralafrikanischen Republik, im Südsudan und in der Demokratische Republik Kongo. „In all diesen Ländern sind Gewalt und Kriege Verursacher der großen Not. Jede einzige dieser Katastrophen ist menschengemacht“, sagt Yassin.

Südsudan: Hunger als Waffe

„Am zerrütteten Bürgerkriegsland Südsudan zeigt sich besonders deutlich, wie skrupellos Machtkämpfe geführt werden“, sagt Yassin. An sich sei das Land äußerst fruchtbar, aber die Kriegsparteien vernichten gezielt Felder und vertreiben Bauern. Die SOS-Kinderdörfer schätzen, dass mehr als eine Million Kinder akut vom Hunger bedroht sind, über 250.000 sind bereits jetzt schwer unterernährt.

Syrien: Ein traumatisiertes Land

In Syrien tobt der Bürgerkrieg seit über sieben Jahren. Über 400.000 Menschen wurden bereits getötet, darunter Tausende von Kindern, jeder zweite Syrer ist auf der Flucht, die Hälfte davon Kinder. Mehr als ein Drittel der Jungen und Mädchen ist im Krieg geboren und kennt kein Leben in Frieden. Laut SOS-Psychologen sind über 80 Prozent der Kinder traumatisiert. Yassin: „Nur, wenn diese Jungen und Mädchen psychologische Hilfe bekommen, hat das Land überhaupt eine Chance auf einen Neuanfang.“

Kongo: Internationale Hilfe fließt nur zögerlich

Nach Jahrzehnten der Kriege hat der Kongo 2017 ein besonders dramatisches Jahr erlebt. Die Zahl der Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind, ist 2017 um 6 Millionen auf über 13 Millionen gestiegen. Über vier Millionen Kinder haben in den letzten 20 Jahren mindestens einen Elternteil verloren. Viele werden als Kindersoldaten missbraucht. Die gezielte Gewalt gegen Kinder ist Teil der Kriegsführung von bewaffneten Truppen. Sie dient dazu, die Gegner zu demoralisieren und die Bevölkerung zu erniedrigen – und hat für die Kinder furchtbare Folgen.

Zentralafrikanische Republik: Arm und gefährlich

Die zentralafrikanische Republik ist eines der ärmsten Länder Afrikas und eines der gefährlichsten. Seit Jahrzehnten sind dort immer wieder Kriege entflammt. Von der zunehmenden Gewalt und dem eskalierenden Konflikt sind derzeit eine Million Menschen betroffen und auf der Flucht, die Hälfte davon Kinder. „Ihre Situation ist katastrophal“, sagt Yassin. Unzählige Menschen haben ihr Leben verloren, darunter auch Mitarbeiter von Hilfsorganisationen. „Die SOS-Kinderdörfer sind als einige von wenigen Organisationen überhaupt noch im Land“, sagt Yassin.
Angesichts der düsteren Aussichten für 2018 zieht die Organisation Bilanz: „Wer zuschaut, nimmt bewusst den Tod von Kindern in Kauf. Wir müssen jetzt handeln und das Schlimmste verhindern.“

Die SOS-Kinderdörfer sind in den genannten Krisenländern sowie in weiteren 130 Ländern seit Jahrzehnten aktiv. Die Hilfsorganisation unterstützt die Menschen unter anderem mit Nothilfe, Bildungseinrichtungen, bietet Trauma-Therapien an und gibt verlassenen Kindern ein neues Zuhause.

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Bild & Text: Boris Breyer – SOS-Kinderdörfer weltweit

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