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Wetter November 2016: Ein durchschnittlich kühler, aber sonniger November

Der November 2016 brachte in Deutschland äußerst wechselhaftes Wetter. Sein Repertoire reichte von stürmischen Zeiten bis hin zu einem spätsommerlichen Gastspiel im Süden. Insgesamt fiel der Monat zu trocken, aber sonnenscheinreich aus. Die Temperatur war durchschnittlich. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen.

Regional milde Tage wechselten mit kälteren Perioden

Der letzte Herbstmonat November war 2016 in Deutschland mit einer
Durchschnittstemperatur von 3,9 Grad Celsius (°C) 0,1 Grad kühler als
das Mittel der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990.
Bezogen auf die Periode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung -0,5
Grad. Zum Ende der ersten Dekade sorgte das Zusammenspiel von
Tief „Husch“ über Nordfrankreich und Tief „Ilka“ über Osteuropa
deutschlandweit für frühwinterliche Temperaturen. Besonders im Norden
der Republik registrierte der DWD vom 1. bis zum 15. relativ große
negative Temperaturabweichungen – für Hamburg sogar -2,5 Grad.
Deutschneudorf-Brüderwiese im mittleren Erzgebirge registrierte unter
Hochdruckeinfluss am Morgen des 14. mit frostigen -12,0 °C den
bundesweit tiefsten Novemberwert. Zu Beginn der zweiten Monatshälfte
stellte sich dagegen ein für die Jahreszeit verhältnismäßig milder
Abschnitt ein. Am 21. führte der Föhn im Süden zu regional großen
Temperaturgegensätzen: Um 18 Uhr meldete Friedrichshafen am Bodensee
spätsommerliche 20 °C, im nur 35 km entfernten Pfullendorf in
Oberschwaben zeigte das Quecksilber lediglich 4 °C. Den
deutschlandweiten Höchstwert meldete ebenfalls am 21. Rosenheim mit
21,9 °C.

Insgesamt zu trocken, gebietsweise Schneefälle bis ins Flachland

Der November verfehlte sein Soll von 66 Litern pro Quadratmeter
(l/m²) mit rund 60 l/m² deutlich. Zu Beginn des Monats fiel der
Niederschlag noch bis in die Hochlagen als Regen. Erst nachdem die
Tiefs „Husch“ und „Ilka“ die Wetterregie übernommen hatten, rieselten
Flocken teils bis ins Flachland. Am Abend des 8. meldete Boizenburg,
südöstlich von Hamburg, eine Schneehöhe von 21 cm. Doch der
Frühwinter zeigte sich nicht nur von seiner schönen Seite: Am 15.
führte gefrierender Regen im Harz zu spiegelglatten Straßen und
Unfällen. Der meiste Regen und Schnee fiel im Nordschwarzwald mit bis
zu 225 l/m². Den wenigsten Niederschlag erfasste der DWD mit etwa 20
l/m² in einem Streifen vom nördlichen Harzvorland über die
Magdeburger Börde bis ins Havelland westlich von Berlin.

Die Sonne bevorzugte das südöstliche Bayern und die Oberlausitz

Die Sonnenscheindauer lag im November mit rund 60 Stunden um gut 10
Prozent über ihrem Soll von 53 Stunden. Am längsten zeigte sich die
Sonne im südöstlichen Bayern sowie in der Oberlausitz mit nahezu 85
Stunden. Oberschwaben und der Spessart erreichten dagegen nur eine
Sonnenscheindauer von rund 40 Stunden.

Das Wetter in den Bundesländern im November 2016
(In Klammern stehen jeweils die vieljährigen Mittelwerte der intern.
Referenzperiode)

Schleswig-Holstein und Hamburg: In Schleswig-Holstein betrug die
Mitteltemperatur 4,1 °C (5,0 °C) und die Niederschlagssumme knapp 55
l/m² (83 l/m²). Mit rund 65 Sonnenstunden (50 Stunden) war es ein
sonnenscheinarmes Bundesland. Für Hamburg errechnete der DWD 4,1 °C
(5,2 °C), fast 50 l/m² (67 l/m²) und nahezu 55 Sonnenstunden (49
Stunden). In diesen Regionen traten in der ersten Monatshälfte
relativ große negative Temperaturabweichungen auf, in Hamburg sogar
-2,5 Grad. Sturmtief „Nannette“ sorgte am 20. für einen sehr
turbulenten Tag, Helgoland registrierte orkanartige Böen bis 113
km/h.

Niedersachsen und Bremen: Der November kam in Niedersachsen auf 4,2 °
C (4,9 °C), über 50 l/m² (66 l/m²) und nahezu 55 Stunden (49
Stunden). Bremen zählte mit 4,5 °C (5,2 °C) zu den wärmeren
Bundesländern. Die Meteorologen verzeichneten etwa 55 l/m² (66 l/m²)
und gut 55 Sonnenstunden (51 Stunden). Am Morgen des 9. meldete
Fassberg in der Lüneburger Heide eine Schneehöhe von 17 cm. Ein
schwerer Sturm fegte am Morgen des 18. über den Lehrter Ortsteil
Immensen hinweg. Es wurden mehr als ein Dutzend Häuser sowie mehrere
alte Scheunen erheblich beschädigt.

Mecklenburg-Vorpommern: Mecklenburg-Vorpommern war, so die
Klimaexperten des DWD, im November mit gut 70 Stunden (52 Stunden)
die sonnenscheinreichste Region Deutschlands. Die
Durchschnittstemperatur betrug 3,9 °C (4,5 °C) und die Nie-
derschlagsmenge summierte sich auf abgerundet 40 l/m² (52 l/m²).
Boizenburg südöstlich von Hamburg registrierte am Abend des 8. eine
Schneehöhe von 21 cm.

Brandenburg und Berlin: Laut DWD war Brandenburg mit nahezu 40 l/m²
(45 l/m²) das zweitniederschlagsärmste Bundesland. Die Temperatur
betrug 3,6 °C (4,4 °C) und die Sonne schien beinahe 65 Stunden (50
Stunden). Berlin zählte mit kaum 40 l/m² (48 l/m²) zu den
niederschlagsärmsten und mit über 65 Stunden (50 Stunden) zu den
sonnenscheinreichsten Bundesländern. Die Mitteltemperatur betrug 4,0 °
C (4,7 °C).

Sachsen-Anhalt: Bei durchschnittlich 4,1 °C (4,5 °C) meldete Sachsen-
Anhalt im November eine Sonnenscheindauer von etwa 55 Stunden (51
Stunden). Mit einer Niederschlagsmenge von unter 35 l/m² (43 l/m²)
war es das niederschlagärmste Bundesland.

Sachsen: Der Freistaat Sachsen war mit 3,4 °C (3,8 °C) ein eher
kühles, mit fast 70 Sonnenstunden (54 Stunden) die
zweitsonnenscheinreiste Region Deutschlands. Der Niederschlag
akkumulierte sich auf gut 40 l/m² (52 l/m²). Den bundesweiten
Tiefstwert meldete Deutschneudorf-Brüderwiese, im mittleren
Erzgebirge, am Morgen des 14. mit frostigen -12,0°C.

Thüringen: Thüringen präsentierte sich mit einer mittleren Temperatur
von 3,4 °C (3,3 °C) als zweitkühlstes und mit einer Sonnenscheindauer
von rund 50 Stunden (49 Stunden) als zweitsonnenscheinärmstes
Bundesland. Die Niederschlagsmenge summierte sich auf etwa 50 l/m²
(56 l/m²).

Nordrhein-Westfalen: Nordrhein-Westfalen präsentierte sich im
November 2016 mit 4,8 °C (5,1 °C) als das zweitwärmste und mit knapp
70 l/m² (78 l/m²) als niederschlags-reiches Bundesland. Die Sonne
schien über 50 Stunden (53 Stunden). Bad Berleburg-Stünzel im
Rothaargebirge verzeichnete zehn Tage mit einer geschlossenen
Schneedecke, am 10. lag die weiße Pracht bis zu 19 cm hoch.

Hessen: Im Ländervergleich verbuchten die Meteorologen für Hessen
knapp 45 Sonnenstunden (43 Stunden), damit war es das
sonnenscheinärmste Bundesland. Die Durchschnittstemperatur betrug 3,9
°C (3,8 °C) und die Niederschlagssumme fast 60 l/m² (71 l/m²).

Rheinland-Pfalz: Für Rheinland-Pfalz notierten die Klimaexperten 4,5 °
C (4,1 °C), gut 60 l/m² (75 l/m²) und beinahe 55 Sonnenstunden (53
Stunden). Sturmtief „Heini“ führte am 18. auf dem Weinbiet, im
östlichen Pfälzerwald, zu orkanartigen Böen bis 108 km/h.

Saarland: Laut DWD war das Saarland im November 2016 mit 4,9 °C (4,3 °
C) das wärmste und mit über 80 l/m² (95 l/m²) das
niederschlagsreichste Bundesland. In der Gegenüberstellung der Länder
war es mit rund 50 Stunden (53 Stunden) eine eher sonnenscheinarme
Region Deutschlands.

Baden-Württemberg: In Baden-Württemberg lag die mittlere Temperatur
im November 2016 bei 4,0 °C (3,5 °C). Mit nahezu 75 l/m² (82 l/m²)
war es das zweitniederschlagsreichste Bundesland. Die Sonne schien
annähernd 55 Stunden (62 Stunden). Mit bis zu 225 l/m² erhielt der
Nordschwarzwald deutschlandweit den meisten Niederschlag. Der Föhn
führte am 21. zu regional großen Temperaturgegensätzen: Um 18 Uhr
meldete Friedrichshafen am Bodensee 20 °C, im nur 35 km entfernten
Pfullendorf in Oberschwaben zeigte das Quecksilber lediglich 4 °C.

Bayern: Im November 2016 war Bayern mit 3,2 °C (2,8 °C) das kühlste
Gebiet Deutschlands. Die Niederschlagsmenge summierte sich auf
annähernd 70 l/m² (70 l/m²) und die Sonnenscheindauer betrug
aufgerundet 65 Stunden (57 Stunden). Mit Unterstützung des Föhns
meldete Rosenheim am 21. spätsommerliche 21,9 °C. Dies war
gleichzeitig im November die höchste Temperatur in Deutschland.

 

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Text: Deutscher Wetterdienst

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