Deutschlandwetter Januar 2017: Überwiegend trocken-kalt und sehr sonnenscheinreich

Wetter Deutschland Januar 2017

Deutschlandwetter Januar 2017 – Größtenteils trocken-kalt und sehr sonnenscheinreich

Offenbach, 30. Januar 2017 – Das Jahr 2017 begann mit einem richtig
winterlichen Januar. Zeitweilig befand sich Deutschland im Bereich
von Tiefdruckgebieten mit teilweise kräftigen Niederschlägen, die
überwiegend als Schnee fielen. Diese zogen aber meist recht schnell
wieder ab und machten Platz für Hochdruckgebiete, in denen die zuvor
eingeflossene Luft stark auskühlen konnte. Das ergab insgesamt einen
kalten und trockenen Januar mit viel Sonnenschein. Das meldet der
Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse
seiner rund 2000 Messstationen.

Vor allem im Süden ein frostiger Wintermonat

Erstmals seit sieben Jahren zeigte sich in Deutschland – abgesehen
von den küstennahen Gebieten – der Januar mal wieder von seiner
kalten Seite: Mit -2,3 Grad Celsius (°C) lag der Januar 2017 um 1,8
Grad unter der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990.
Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung
sogar -2,7 Grad. Auf der Westseite des Tiefs „Axel“ gelangte
Deutschland am 5. in den Zustrom kalter Festlandsluft aus Nordosten.
An den beiden Folgetagen kam es im windstillen Bereich des sich rasch
nach Mitteleuropa verlagernden Hochs „Angelika“, vor allem über dem
frisch gefallenen Schnee, zu einer deutlichen Verschärfung der
Nachtfröste. So sank das Quecksilber in Reit im Winkl am 7. auf -26,3
°C. Nach vorübergehender leichter Milderung geriet Deutschland zu
Beginn der zweiten Monatshälfte unter den Einfluss der
Hochdruckgebiete „Brigitta“, „Christa“ und „Doris“. Dadurch herrschte
über den verschneiten Gebieten in der Mitte und besonders im Süden
erneut strenge Winterkälte, so dass viele Gewässer zufroren. Ende
Januar ließen Lee-Effekte an den Nordrändern einiger Gebirge die
Temperatur dagegen kräftig ansteigen: Balingen-Bronnhaupten auf der
Schwäbischen Alb meldete am 28. +12,4 °C.

Niederschläge meist als Schnee

Wie bereits der Dezember, so blieb auch der zweite Wintermonat
deutlich unter seinem Soll von 61 Litern pro Quadratmeter (l/m²). Mit
rund 44 l/m² erreichte der Januar nur etwa 73 Prozent des
vieljährigen Durchschnitts. Die überwiegend in fester Form fallenden
Niederschläge brachten jedoch vor allem den höher gelegenen Gebieten
endlich die für Wintersport ausreichenden Schneemengen. So lagen am
17. in Balderschwang im Oberallgäu 118 cm; einen Tag zuvor hatte
Freiberg in Sachsen 54 cm gemeldet. Der meiste Niederschlag fiel am
Nordrand der Alpen mit bis zu 140 l/m². Am trockensten war es in
Franken, wo örtlich weniger als 10 l/m² fielen. Am 13. verursachte
das Sturmtief „Egon“ vom Saarland bis nach Franken gebietsweise
erhebliche Schäden.

Ein überaus sonnenscheinreicher Januar

Bedingt durch viele Tage unter Hochdruckeinfluss überbot der Januar
mit etwa 75 Stunden Sonne sein Soll von 44 Stunden um 71 Prozent. Er
gehört damit zu den vier sonnenscheinreichsten Januarmonaten seit
Beginn solcher Messungen im Jahr 1951. Die Gesamtsonnenscheindauer
war stark vom Verhalten des Nebels abhängig. Die sonnigen Gebiete mit
teilweise mehr als 100 Stunden lagen hauptsächlich in Bayern, die
sonnenarmen Regionen mit örtlich nur 45 Stunden meist im Norden
Deutschlands.

Das Wetter in den Bundesländern im Januar 2017

(In Klammern stehen jeweils die vieljährigen Mittelwerte der intern.
Referenzperiode)

Schleswig-Holstein und Hamburg:

Im Januar war Schleswig-Holstein mit 1,0 °C (0,3 °C) das wärmste Bundesland, bei rund 50 l/m² (64 l/m²) und etwa 60 Sonnenstunden (39 Stunden). Hamburg präsentierte sich mit 0,4 °C (0,5 °C) als ein vergleichsweise mildes, mit über 70 l/m² (61 l/m²) als das niederschlagsreichste und mit abgerundet 55 Stunden (39
Stunden) als das zweitsonnenscheinärmste Bundesland. Wegen einer Sturmflut wurden am 4. die Fährverbindungen nach Helgoland gestrichen. Glatteis führte am Abend des 7. vor allem in Hamburg zu zahlreichen Stürzen von Fußgängern.

Niedersachsen und Bremen:

Für Niedersachsen notierten die Meteorologen -0,1 °C (0,6 °C), rund 55 l/m² (62 l/m²) und etwa 60 Sonnenstunden (38 Stunden). Bremen war mit 0,6 °C (0,9 °C) das zweitwärmste und mit knapp 65 l/m² (59 l/m²) das zweitniederschlagsreichste Bundesland. Die Sonne schien fast 60 Stunden (39 Stunden). Wegen Glatteis musste am Abend des 7. der Busverkehr in Hannover eingestellt werden.

Mecklenburg-Vorpommern:

Mecklenburg-Vorpommern kam im Januar 2017 auf -0,2 °C (-0,6 °C), gut 45 l/m² (45 l/m²) und war mit aufgerundet 55 Stunden (41 Stunden) trotzdem das sonnenscheinärmste Bundesland. Tief „Axel“ verursachte am 4. an der Ostseeküste eine Sturmflut, die auf Usedom Treppenaufgänge und große Teile von Strandpromenaden wegriss.

Brandenburg und Berlin:

Brandenburg erreichte im Januar -1,4 °C (-0,8 °C) und war mit gut 35 l/m² (40 l/m²) ein trockenes Bundesland. Die Sonne schien fast 65 Stunden (44 Stunden). Berlin kam bei -0,9 °C (-0,5 °C) und 35 l/m² (42 l/m²) auf knapp 60 Stunden (43 Stunden) Sonnenschein.

Sachsen-Anhalt:

Sachsen-Anhalt meldete -1,3 °C (-0,3 °C) und zählte mit nur etwa 35 l/m² (39 l/m²) zu den trockenen Bundesländern. Die Sonne zeigte sich knapp 65 Stunden (43 Stunden).

Sachsen:

Im Januar 2017 gehörte Sachsen mit -3,3 °C (-1,2 °C) zu den kalten Bundesländern. Der Niederschlag summierte sich auf gut 40 l/m² (49 l/m²) und der Sonnenschein auf über 70 Stunden (50 Stunden). Sturmtief „Egon“ führte am 13. im Erzgebirge zu hohen Schneeverwehungen. An der B174 bei Marienberg steckten am Straßenrand abgestellte Autos bis zu zwei Meter tief im Schnee. Am 16. lag die weiße Pracht in Freiberg 54 cm hoch.

Thüringen:

Thüringen war im Januar 2017 mit -3,0 °C (-1,3 °C) ein kaltes und mit rund 35 l/m² (51 l/m²) das insgesamt zweittrockenste Bundesland. Die Sonnenscheindauer betrug mehr als 75 Stunden (43 Stunden). Frauenwald im Thüringer Wald meldete am 16. eine Schneehöhe von 73 cm.

Nordrhein-Westfalen:

Nordrhein-Westfalen kam auf -0,5 °C (1,2 °C), gut 45 l/m² (77 l/m²) und war mit mehr als 80 Stunden (42 Stunden) das zweitsonnigste Bundesland. Am 7. kam es durch Glatteis zu zahlreichen Unfällen.

Hessen:

Hier registrierte man -2,5 °C (-0,4 °C). Hessen war mit kaum 35 l/m² (63 l/m²) eines der trockensten und mit über 80 Stunden, also 227 Prozent seines Solls (36 Stunden), ein besonders sonniges Bundesland. Am 13. fegte das Windfeld von Sturmtief „Egon“ auch über Südhessen hinweg. In Jügesheim stürzte ein großer Baum auf ein Haus. Am 27. um 5 Uhr morgens zeigte das Thermometer in Schlüchtern-Herolz -2 °C – nur etwa 25 km weiter nördlich, in Fulda-Horas, waren es
frostig-kalte -11 °C.

Rheinland-Pfalz:

Bei durchschnittlich -2,0 °C (0,2 °C) lag die Niederschlagsmenge bei aufgerundet 40 l/m² (67 l/m²). Mit etwa 80 Stunden erreichte das sonnenscheinreiche Bundesland fast 200 Prozent des Solls (41 Stunden). Sturmtief „Egon“ ließ am 13. in Kaiserslautern das Gerüst an einem Hochhaus einstürzen.

Saarland:

Im Januar 2017 erreichte die Temperatur im Saarland -1,7 °C (0,5 °C), der Niederschlag mit abgerundet 45 l/m² nur 54 Prozent des Solls (86 l/m²), die Sonnenscheindauer lag dagegen bei etwa 70 Stunden (40 Stunden). Die Orkanböen des Tiefs „Egon“ fegten in der Nacht zum 13. mit bis zu 126 km/h über das Saarland. In Dillingen-Diefflen bei Saarlouis wurde das Dach eines Wohnhauses zur Hälfte weggerissen.

Baden-Württemberg:

Baden-Württemberg war mit -3,6 °C (-0,7 °C) diesmal das zweitkälteste Bundesland. Der Niederschlag kam auf rund 50 l/m² (75 l/m²), die Sonne schien fast 80 Stunden (49 Stunden). Am 13. kappte Sturmtief „Egon“ im Norden des Bundeslandes 6600 Haushalten den Strom. Der deutschlandweit wärmste Ort war im Januar Balingen-Bronnhaupten auf der Schwäbischen Alb mit milden 12,4 °C am 28. 01.2017

Bayern:

Bayern war mit -4,8 °C (-1,9 °C) das kälteste Bundesland. Damit erlebten die Bayern den strengsten Januar seit 1987. Bundesweit am tiefsten sank die Temperatur am 7. in Reit im Winkl mit -26,3 °C. Am gleichen Tag stieg sie in Passau-Fürstenzell nicht höher als -10,5 °C. Die Niederschlagsmenge lag in Bayern bei rund 45 l/m² (66 l/m²). Bayern war mit gut 90 Stunden (50 Stunden) das sonnenscheinreichste Bundesland. In dichtem Eisnebel kam es in der Neujahrsnacht auf der Autobahn A7 im Allgäu zu einer Massenkarambolage mit 6 Toten. Das Sturmfeld des Tiefs „Egon“ traf am 13. besonders Unterfranken.
Umgestürzte Bäume blockierten Straßen, so dass zahlreiche Schulbusse nicht fahren konnten. Im Landkreis Aschaffenburg fiel in Johannesberg und in Mömbris der Strom für mehrere Stunden aus. In Goldbach deckten die Böen das Vordach eines Supermarktes teilweise ab. Wegen starker Vereisung des Chiemsees ruhte ab dem 26. die Schifffahrt zur Herreninsel. Auch auf Main und Donau bildete sich Eis. Die Wintersportorte erhielten im Januar den lang erhofften Schnee: Am 17. meldete Balderschwang im Allgäu 118 cm. In Regensburg lag an jedem Tag Schnee.

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