Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus am 27.01.2017
Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus – Ort: Berlin, Plenarsaal Deutscher Bundestag – Datum: 27.01.2017 – Uhrzeit: 09:00 Uhr
Berlin – Bundesratspräsidentin Malu Dreyer nimmt an der Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus im Deutschen Bundestag teil. Anlass ist der 72. Jahrestag der Befreiung des deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz durch sowjetische Truppen. Die Gedenkstunde beginnt um 9 Uhr im Plenarsaal des Reichstagsgebäudes.
In diesem Jahr wird insbesondere an die Opfer der „Euthanasie“ im nationalsozialistischen Deutschland erinnert. Bundestagspräsident Norbert Lammert hält die Ansprache.
Gedenkreden von Angehörigen von „Euthanasie“-Opfern
Anschließend erinnern Sigrid Falkenstein und Hartmut Traub an die „Euthanasie-Opfer“. Sigrid Falkenstein ist die Nichte des „Euthanasie“-Opfers Anna Lehnkering. Hartmut Traub ist der Neffe des „Euthanasie“-Opfers Benjamin Traub. Beide brachten die Geschichte ihrer ermordeten Angehörigen an die Öffentlichkeit und setzen sich dafür ein, dass die NS-„Euthanasie“-Opfer in Erinnerung bleiben.
Putzkis Opferbrief und von Hanneneims Musik
Außerdem trägt der Schauspieler und Synchronsprecher Sebastian Urbanski, Mitglied des Ensembles des integrativen Theaters „RambaZamba“ in Berlin, den „Opferbrief“ von Ernst Putzki vor. Putzki wurde am 9. Januar 1945 in der mittelhessischen Tötungsanstalt Hadamar ermordet. Den Brief hatte er 1943 aus der hessischen Sterbeanstalt Weilmünster an seine Mutter geschrieben.
Die Musik zur Gedenkveranstaltung stammt von dem Komponisten Norbert von Hannenheim (1898 bis 1945). Von Hannenheim wurde 1944 nach einem schizophrenen Anfall in eine Berliner Heilanstalt eingewiesen und starb im September 1945 in der Anstalt Meseritz-Obrawalde, wo bis Anfang 1945 tausende psychisch Erkrankte systematisch ermordet wurden. Der Pianist Moritz Ernst spielt den zweiten Satz aus der Klaviersonate Nr. 3 von Hannenheim. Außerdem begleitet Moritz Ernst den Hornisten Felix Klieser, der die „Todeserfahrung“ von Hannenheim mit einem Text von Rainer Maria Rilke interpretiert.
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Herausgeber: Bundesrat