Citycar Tostedt

Citycar Tostedt zahlt Löhne nicht trotz Verurteilung durch das Arbeitsgericht Lüneburg.

Citycar TostedtAlexander Otten, der Inhaber des Tostedter Taxiunternehmens, ist bereits mehrfach vom Gericht zur Zahlung ausstehender Löhne verurteilt worden. Doch der Inhaber scheint es weiterhin nicht für nötig zu erachten, seinen Verpflichtungen nachzukommen. Möglicherweise ist das Unternehmen aktuell nicht zahlungsfähig? Das würde auch erklären, weshalb ausgeschiedenen Mitarbeitern seinerzeit Ihre Löhne bewusst vorenthalten wurden (wir berichteten).

Lesen Sie dazu auch den Artikel: Alexander Otten zahlt ausgeschiedenen Mitarbeitern die letzten Löhne nicht.

Aktuell haben alle ehemaligen Mitarbeiter – bis auf zwei – die ihnen zustehenden Gehälter, nach gerichtlichen Auseinandersetzungen vor dem Arbeitsgericht Lüneburg, erhalten.

In einem Fall ist gerade noch der Gerichtsvollzieher eingeschaltet, um ein rechtskräftiges Urteil aus Februar 2017, wonach ausstehende Löhne gezahlt werden müssen, zu vollstrecken. Es dreht sich um eine Restforderung von immerhin etwa 650 Euro.

Heute erhielt die Redaktion einen Anruf von einem gekündigten Mitarbeiter der Firma Citycar Tostedt. Ihm wurde fristlos, während seiner Krankheit, gekündigt. Dieser Mitarbeiter versicherte mir glaubhaft, dass er seit Januar 2017 kein Gehalt mehr von Herrn Otten bekommen hat.

Auch er wird sich in die Reihe derer einreihen, die gerichtlich gegen Citycar vorgehen müssen, um an das ihnen zustehende Gehalt zu gelangen.

Allein die Anwalts- und Gerichtskosten übersteigen teilweise die geschuldeten Summen. So belaufen sich diese Kosten, in dem aktuell offenen Fall der Restforderung von 650 Euro, auf weit über 1.000 Euro Kosten zusätzlich.

Uns entzieht es sich jeder Logik, weshalb der Inhaber meint, er können Gelder unterschlagen und damit durchkommen. In allen uns vorliegenden Fällen hat das Tostedter Taxiunternehmen vor Gericht verloren. Außer, dass sich dadurch die Summen mindestens verdoppelt haben dürften, hat es Citycar lediglich eine kleine Zahlungspause gebracht.

Mitarbeiter berichteten von etlichen gelben Umschlägen im Papierkorb in der Zentrale der Firma. Solche, die man wohl unter anderem vom Gericht bekommt, wenn man seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommt.

Das deckt sich auch mit den Berichten von ausgeschiedenen Mitarbeitern, die im vergangenen Jahr vergebens auf ihr Gehalt gehofft hatten. Im August 2016 gab es wohl, den uns vorliegenden Informationen nach, einen argen finanziellen Engpass, der sicher durch einen der gelben Umschläge bedingt war. Etwa zu diesem Zeitpunkt wurden nahezu zeitgleich 2 Taxen verkauft. Es ist zu vermuten, dass mit dem Erlös die Forderungen dann beglichen wurden. Die ausgeschiedenen Mitarbeiter haben davon allerdings nichts gesehen. Sie mussten sich weiter vor dem Arbeitsgericht Lüneburg ihr Recht erkämpfen.

Im aktuellen Fall, wo Citycar einem Mitarbeiter während der Krankheit die fristlose Kündigung ausgesprochen hat, scheint das ganze Spiel wieder von vorn loszugehen. Wir haben dem Mitarbeiter geraten, sofort einen Anwalt einzuschalten und Klage einzureichen.

Wir werden selbstverständlich auch an diesem Fall dranbleiben und weiter berichten.

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Holger Korsten – Tageblatt24.com

 

Nachtrag 10.12.2017: Lesen Sie auch den neuesten Artikel zur Sache

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